Ein Satellit für die Zukunft

Am Münchner Flughafen läuft derzeit der Probebetrieb für den sogenannten “Satellit” – eine Erweiterung für das Terminal 2, an dem Passagiere der Lufthansa und die von Star Alliance Partnern abgefertigt werden. Eröffnungstermin ist nach knapp zweieinhalb Jahren Bauzeit der 26. April.

Notwendig wurde der Satellit durch die jährlich steigenden Passagierzahlen, die über das Süddeutsche Drehkreuz reisen. Im mittlerweile dreizehn Jahre alten Terminal 2 können nominal 25 Millionen Passagiere pro Jahr durchgeschleust werden – dieser Wert wurde allerdings bereits 2013 mit 27,5 Millionen erstmals überschritten.

Aufgrund dieser Entwicklungen hat man sich vor einigen Jahren dazu entschieden, den Satellit zu bauen. Durch diesen wird eine zusätzliche Abfertigungskapazität von elf Millionen Passagieren pro Jahr geschaffen.

Der Tower im Mittelpunkt

Architektonisches Highlight des neuen Terminals ist die Einbindung des alten Vorfeldtowers als Mittelpunkt des Gebäudes. War er vorher freistehendes Element des Rollfeldes, ragt seine Spitze jetzt gerade noch so aus dem Satellit heraus. Um ihn herum entsteht das neue Gebäude mit einer Gesamtfläche von knapp 125.000 qm. Wie auch schon die anderen Terminals steht natürliches Licht im Vordergrund der Architektur, so besteht die Fassade zum Großteil aus Glas. Der Flughafen kann so eine Menge Energie einsparen.

Auf über 600 Metern Länge und mehr als 50 Metern Breite werden zusätzlich 52 Gates und 27 Gebäudepositionen geschaffen. Den Passagieren stehen zwei neue Lufthansa Service Center, 42 Passkontrollstellen und 20 zusätzliche Sicherheitskontrollstellen zur Verfügung. Zum Vergleich: Der mitteldeutsche Flughafen Köln-Bonn liefert ungefährt die gleiche Kapazität wie der neue Satellitenterminal alleine.

Natürlich wurde auch an die Shopping-Verrückten gedacht: Ein zentraler Marktplatz bietet auf über 7.000 qm jede Menge Shops und eine Vielfalt an neuen Restaurants. Vor Hunger wird also keiner sterben, auch abseits des Hauptgebäudes.

Bildschirmfoto_2016-02-22_um_14-a690b30ea7089b1e

Führerlose U-Bahn

Ein weiteres Highlight ist Deutschlands zweite führerlose U-Bahn (die erste fährt in Nürnberg). Wichtig ist dies, um die Fluggäste sicher und schnell zwischen den Terminals transferieren zu können. Mussten zuvor teilweise Busse über das Rollfeld tuckern, fahren jetzt die Waggons der vollautomatischen Bahn unter dem Rollfeld hindurch. Die 400m Strecke von Bahnhof zu Bahnhof bewältigt die Bahn in knapp einer Minute. Dabei können auf der zweigleisigen Strecke maximal drei Bahnen gleichzeitig unterwegs sein.

Hier noch einige Impressionen des fast fertigen Gebäudes sowie ein nettes Zeitraffervideo:

Bilder: www.munch-airport.de