Er ist wieder da!

Adolf Hitler ist zurück! Zumindest im Kino. Aber das hier ist keine Filmkritik, sondern ein kleiner Blick hinter die Kulissen des Films, auf unsere derzeitige Gesellschaft.

Der Film orientiert sich an der Romanvorlage des deutschen Journalisten und Schriftstellers Timur Vermes. Dieser hätte sicherlich nicht gedacht, dass seine von den Toten auferstandene Hauptfigur solche Reaktionen bei manchem Deutschen auslösen würde.

Vier Monate vor offiziellem Drehbeginn reiste das Team mit Schauspieler Oliver Masucci durch ganz Deutschland und schickte „Hitler“ auf die Leute los. Was bei diesen Begegnungen herauskam, hatten sich Regisseur David Wnendt und Produzent Christoph Müller sicherlich so nicht vorgestellt.

Menschen, die den Hitler Gruß vor laufender Kamera machen. Menschen, die Ihre Selfie-Sticks hochhalten und strahlend ein Foto mit dem “Führer” machen.

„Es ist weniger eine Szene allein, sondern die Vielzahl an Situationen, die sich immer wiederholt haben. Egal wo wir hinkamen, fanden wir sofort Leute, die gegen Ausländer waren oder die frustriert waren mit unserer Demokratie und mit unseren Politikern. Überall gab es Leute, die davon überzeugt und begeistert waren, wenn unser Hitler ihnen vorgeschlagen hat, dass Deutschland wieder einen Führer braucht, der sagt, wo’s lang geht.“  (Regisseur David Wnendt)

Es war für das Team viel schwieriger, kritische Stimmen zu finden als solche, die sich dafür begeisterten. Woher kommt dieses Stimmungsbild bei einigen (vielen?) Menschen in Deutschland?

Sicherlich spielen aktuelle Themen wie die Pegida Demonstrationen (ein fast schon wieder vergessenes, aber gerade wieder aufflammendes Thema), die Euro-Krise, das Flüchtlingsdrama in Deutschland und Europa sowie die immer häufiger werdenden und näher kommenden Angriffe der Terrororganisation ISIS dabei eine große Rolle. Doch rechtfertig dies das Verhalten einiger Menschen? Braucht Deutschland deswegen wieder einen Führer? Nein, tut es und braucht es wirklich nicht.

 

Bild: www.huffingtonpost.de