Schauen wir die Bundesliga bald auf Facebook oder Twitter?

Anfang des Jahres wurde die sogenannte “No Single Buyer Rule” verabschiedet. Das Bundeskartellamt will damit eine Monopolstellung, wie sie in Deutschland der Pay-TV Sender Sky bei den Bundesliga-Rechten hat, verhindern. Zurzeit übertragen sie exklusiv alle Bundesliga-Spiele live. Ab der Saison 2017/2018 soll die neue Regel in Kraft treten.

Was heißt das für den Fußball-Fan?

Wenn ein Monopol fällt, bietet das natürlich für den Verbraucher erstmal Vorteile: Es entsteht eine Konkurrenz zwischen verschiedenen Anbietern, was die Preise drückt. Aber auch für die Teams der Deutschen Fußball Liga (DFL) soll die geplante “No Single Buyer Rule” finanzielle Vorteile bieten. Derzeit zahlt Sky etwa 486 Mio. Euro pro Saison für die Live-Übertragung der Ersten und Zweiten Bundesliga. Durch die Verteilung der Rechte wollen die Klubs neue Rechtepakete schnüren, die die Einnahmen in der Summe steigern sollen. Zu stark verteilte kleinere Pakete sollen aber im Sinne der Zuschauer auch in Zukunft verhindert werden. Wie sich das dann genau entwickelt wurde noch nicht näher erläutert.

Wer könnten die neuen Mitbewerber werden?

Mit in Gang haben die Diskussion unter anderem Unternehmen, wie Constantin Medien (Sport1) oder die Deutsche Telekom gebracht. Wie sich in anderen Sportarten aber kürzlich gezeigt hat, gibt es auch neue potentielle Interessenten, mit denen bisher keiner gerechnet hat. Seit Anfang April läuft in den USA zum Beispiel die Saison der Major League Baseball (MLB). Hierfür lassen sich traditionell verschiedene Abos abschließen, aber neuerdings auch 180 Begegnungen kostenlos über Yahoo verfolgen. Das entspricht einem Spiel pro Spieltag. Neben Yahoo hat auch der Kurznachrichten Twitter zugeschlagen und sich die Live-Übertragungsrechte für zehn Donnerstagsspiele der National Football League (NFL) gesichert. Bei diesem Deal hat sich Twitter gegen Amazon, Verizon und Facebook durchgesetzt.

Woher die zahlungskräftigen Interessenten in der heutigen Zeit kommen, wird an diesen Beispielen klar. Es bleibt also spannend, wie sich die Situation im Falle der Neuvergabe der Bundesliga-Übertragungsrechte ab 2017 entwickelt!

 

Titelbild: Mathias Apitz (flickr.com)